Im Dezember 2021 feierte Heemskerk Flowers sein 60-jähriges Jubiläum — ein bedeutender Meilenstein voller Erinnerungen und Errungenschaften. Das Unternehmen wurde zum Pionier im Blumenhandel und führte als erstes den Online-Verkauf von Blumen und Pflanzen ein.

Im Dezember 2021 feierte Heemskerk Flowers sein 60-jähriges Bestehen — ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte unseres Unternehmens. Während dieses besonderen Jahres blickten wir auf sechs Jahrzehnte voller Wachstum, Innovation und unvergesslicher Momente zurück. Wussten Sie, dass Heemskerk Flowers der erste Blumen-Großhändler war, der Blumen und Pflanzen online verkaufte? Und dass unser Gründer, Bert Heemskerk senior, in seinen Anfangszeiten sogar selbst Blumen malte? Dieses Jubiläum bot uns die Gelegenheit, stolz auf unseren Weg und die Errungenschaften zurückzublicken, die uns dorthin gebracht haben, wo wir heute stehen.

Wir lassen aber nicht nur die schöne Geschichte unserer Firma Revue passieren, sondern blicken mit Ihnen zusammen auch nach vorn. Wir sind bereit für die Zukunft. Mit Projekten in Bereichen wie Nachhaltigkeit und Innovation bereiten wir uns auf alles Kommende vor!

Heute sprechen wir mit Bert Heemskerk und Roos Heemskerk, Bruder und Schwester aus der zweiten Generation, die jetzt am Ruder des Familienbetriebes stehen. Sie erzählen unter anderem, wie sie auf eine natürliche Weise zum Familienunternehmen gekommen sind, wie sie durch Innovation große Sprünge gemacht haben und was ihrer Ansicht nach für Heemskerk Flowers der Schlüssel zum Erfolg ist.

‘Wir wollen zuerst einmal einen Sprung zurück in der Zeit machen. Was wisst ihr noch darüber, wie euer Vater zum Unternehmer geworden ist?’

Bert: ‘Mit fünfzehn Jahren begann er als Einkäufer bei einem Blumengroßhandel. Er war der jüngste Einkäufer. Er hatte damals schon einige Kunden, denen er außerhalb seiner Arbeitszeit Blumen verkaufte. Danach hat er sich selbstständig gemacht und zusammen mit einem Geschäftspartner Tulpen vorgetrieben.’ Roos: ‘Anschließend hat er angefangen, für andere Kunden auf Kommission Blumen zu kaufen und Touren zu fahren. Dies war in den achtziger Jahren. Zuerst nach Amsterdam, danach ein paar Touren nach England. Als wir erst einmal einen Webshop hatten, ging es sehr schnell und begannen wir in immer mehr Ländern auf Distanz zu verkaufen. Dort hat der Export begonnen, das Versenden von Bestellungen.’

‘War euer Vater selbst auch als Tourfahrer tätig?’

Roos: ‘Er hat das zumindest gesagt. Aber ich denke, dass er alles in allem drei Mal nach Amsterdam gefahren ist und einmal nach Großbritannien mitgegangen ist, nach Wales. Öfter nicht. Aber wenn er seine Geschichte etwas aufbauschen wollte, dann erzählte er, dass er früher zwanzig Jahre lang Tourfahrer gewesen sei, haha.’ Bert: ‘Er hat übrigens auch Blumen gefärbt. Es gab damals fast keine gefärbten Blumen. Er hat sich auf die Suche nach Farbe gemacht. Ich war damals noch ein kleiner Junge und schlug vor, Textilfarbe zu kaufen. Da sind wir dann zur Drogerie im Dorf gegangen, um dies zu probieren.’

‘Wie ist es dazu gekommen, dass ihr im Familienbetrieb arbeitet?’

Roos: ‘Von klein auf haben wir immer im Betrieb mitgearbeitet. Nach der Schule halfen wir mit, wo dies nötig war. Mit zwölf Jahren habe ich beispielsweise in unserer Binderei viele Spraynelken geteilt. Ich weiß auch noch, dass wir als zweiter Großhandel in Rijnsburg mit dem Verkauf von Pflanzen angefangen haben. Den Anfang hat Jan Leeman gemacht, der auch heute noch bei uns arbeitet. In meinen Schulferien habe ich dabei geholfen. Dann ging ich zu Jan an der Uhr, um seine Zettel abzuholen, und klebte Preisschildchen auf die Pflanzen. Ich war damals siebzehn Jahre alt.’ Bert: ‘Ich habe auf unserem damaligen Stück Land viel mit der Sichel gearbeitet.’ Roos: ‘Es war in unserer Zeit ganz normal, dass man nach der Schule gleich in den Betrieb der eigenen Familie eintrat. Aber bei uns war das nicht so, wir mussten erst eine höhere Ausbildung absolvieren.’

Bert: ‘Ja, wir sollten zuerst unsere Ausbildung abrunden, das hatte bei unserem Vater eine hohe Priorität. Ich habe die Wirtschaftsfachhochschule besucht und danach ein halbes Jahr auf der Universität zugebracht, dann hat es mir gereicht mit dem schulischen Lernen. Damals war ich 23 Jahre alt. Kurz danach habe ich angefangen, als Tourfahrer in der Schweiz zu arbeiten. Wilco Kelder, der immer noch bei uns arbeitet, hatte dort eine Tour, die ich damals von ihm übernommen habe. Ich konnte kein Wort Französisch, was ich in Sprachkursen nachgeholt habe. Ich bin etwa zwei Jahre lang Touren in die Schweiz gefahren, wonach ich auf einmal beim Einkauf aushelfen musste.’ Roos: ‘Ich bin einmal mitgefahren in die Schweiz. Das fand ich wirklich sehr anstrengend, denn man schläft sehr schlecht. Bert wollte mich nur mitnehmen, wenn ich nicht quengeln würde, dass ich auf die Toilette musste. Auf der Rückreise habe ich acht Stunden lang den Urin angehalten, denn ich traute mich nicht, es zu sagen.’

‘Wann hast du angefangen, im Betrieb mitzuarbeiten, Roos?’

Roos: ‘Ausbildungsmäßig habe ich es etwas anders gemacht als Bert. Nach der Wirtschaftsfachhochschule habe ich an der Erasmus Universität in Rotterdam studiert. Zu der Zeit konnte unsere Firma aber keinen "Boxchef" (Leiter Logistik in der Auktionsbox) finden. Unsere Schwester Jannet bekleidete damals diese Position, es machte ihr aber keinen Spaß und sie wollte aufhören. Da habe ich ganz selbstsicher gesagt, ich wolle den Job machen, ich war damals 24 Jahre alt. Und ich fand die Arbeit wirklich sehr hart. Um 4 Uhr morgens musste ich beginnen, mein Wecker stand also auf 3 Uhr. Wir hatten damals noch keine Abteilungsleiter, also war ich über den gesamten Prozess hinweg für die Leitung zuständig. Nach den ersten beiden Wochen fragte ich mich: was habe ich da nur angefangen? Aber aufgeben wollte ich auch nicht, also so bin ich da reingeraten. Ich mag es auch heute immer noch am liebsten konkret mitanzupacken.’

‘Wurdest du gleich akzeptiert, als du in diesem jungen Alter angefangen hast?’

Roos: ‘Ja, eigentlich schon. Ich war ja schon eine ganze Zeit lang dabei, also kannten alle mich schon. Ich weiß aber noch, dass einmal eine Freundin dabei war, und dass ich einen älteren Mitarbeiter darauf hinwies, dass er bei der Folienversiegelung etwas falsch machte. Meine Freundin war erstaunt, dass ich es wagte, dies offen zu sagen. Aber für mich war das ganz normal, da ich schon immer im Betrieb dabei gewesen war.’

‘Hat eure Ausbildung euch für die Arbeit in der Firma etwas gebracht?’

Bert: ‘Ja, sicher. Ich hatte mich auf der FH spezialisiert auf Tageshandel & Systeme. Als ich gerade mit der Tour in der Schweiz angefangen hatte, habe ich zugleich auch ein Softwareprogramm eingeführt. Das hat eine Innovationswelle in Gang gesetzt. Als ich mit den Schweiz-Tourfahrten begann, hatten wir nur eine einzige Fakturiermaschine, anderthalb Jahre später verfügten wir bereits über etwa 25 PCs. Ich weiß noch genau, dass an einem Freitagnachmittag ein neues Softwarepaket bereit war. Und nachdem auf F7 gedrückt wurde, lief alles fest. Das sind die Momente, die man nie vergisst. Wir mussten alles selbst herausfinden. Es gab damals wirklich nichts. Irgendwann habe ich dann die Auktion Flora gebeten, Barcodes auf die Ablieferquittungen zu drucken. Als wir dann angefangen haben die Barcodes zu scannen, sind alle von der Auktion gekommen, um sich das anzusehen. Es ist so etwas Einfaches, aber das gab es damals eben alles noch nicht.’

‘Heemskerk Flowers war der erste Blumengroßhändler, der Blumen und Pflanzen online angeboten hat. Wie lief das damals?’

Roos: ‘Wir bekamen einen großen Kunden aus Frankreich dazu. Dieser Kunde kaufte auf der Basis einer Bestellliste, wusste aber nicht im Voraus, was die Blumen kosten würden. Das fanden sie unpraktisch. Da beschlossen wir, Blumen und Pflanzen auf Vorrat zu halten, sodass wir sie mit einem Preis versehen konnten. Aber da die Kunden die Produkte nicht sehen konnten, verkauften sich diese nicht. Zwei Verkäufer liefen dann mit einer Webcam durch das Lager, um die Produkte doch zeigen zu können. Das hat sehr viel Zeit gekostet.’ Bert: ‘Den Versandhändler Wehkamp gab es damals schon und meine Frau kaufte dort immer die Hosen für unsere Kinder. Sie kaufte bei Wehkamp, weil sie sich dort die Hosen auf Fotos ansehen konnte. Das war für uns die Lösung: wir mussten mit Live-Fotos arbeiten. Wir haben dann ein Fotostudio eingerichtet und alle Produkte fotografiert. Und da hat das Geschäft angefangen zu laufen. Zwei Verkäufer, Jan van Egmond und Roel Stijnman, haben damals mit dem Online-Verkauf in Frankreich und London angefangen. Sie kamen mit etwas komplett Neuem: die Kunden konnten direkt in den Niederlanden einkaufen und sich die Produkte über Live-Fotos ansehen.’

Roos: ‘Danach ging es wirklich sehr schnell mit dem Verkauf, Italien kam dazu, in Russland verkauften wir auch bereits. Nur hatten wir noch keine Vorratskontrolle, die Vorratshaltung war also nicht korrekt.’ Bert: ‘Ja, dafür wir benötigten damals Scanner. Also sagte ich zu meinem Vater, dass wir diese Geräte benötigten. Er fragte mich, was das kosten würde? Ich sagte 13.000 Gulden pro Stück, das war damals eine Menge Geld. Er fragte, wie viele Geräte ich brauchen würde? Etwa zehn, meinte ich. Na ja, dann kaufe sie doch einfach, wenn du sie brauchst, sagte er dazu. In dieser Hinsicht ließ er mir wirklich freie Hand.’

‘Ihr bekamt schon viel Verantwortung und Vertrauen von eurem Vater.’

Bert: ‘Das war uns damals nicht bewusst. Erst jetzt ist einem das klar.’ Roos: ‘Man hat einfach sein Ding gemacht, man sorgte dafür, dass die Arbeit am Ende des Tages erledigt war. Wir haben uns weiter keine Gedanken darüber gemacht. Aber man bekam es schon auch zu hören, wenn etwas nicht gut lief. Darum hat man sich auch besonders angestrengt, damit alles in Ordnung war.’ Bert: ‘Wir wollten in der Tat auf keinen Fall scheitern. Nein, unser Vater war kein Romantiker. Ich kann mich zum Beispiel noch an einen Moment in einer hektischen Muttertagswoche erinnern. Ich hatte damals Blumen für einen Tourfahrer eingepackt. Mein Vater kam kurz darauf zu mir und fragte mich, ob ich für diesen Tourfahrer auch Sonias eingeladen hatte. Ich bestätigte dies. Da wurde mein Vater sehr wütend, denn der Tourfahrer hatte behauptet, er habe keine Sonias bekommen und er wollte eine Gutschrift dafür. Mein Vater räumte das ganze Fahrzeug aus, bis er die Sonias gefunden hatte. Ich weiß nicht mehr genau, wie die Geschichte endete, aber es war kein Erfolg für den betreffenden Tourfahrer.’

‘Wusstet ihr immer, dass ihr einmal Teil der Geschäftsleitung sein würdet?’

Bert: ‘Nein, darüber dachten wir auch nicht nach. Es ging von selbst, einfach auf eine natürliche Weise. Roos: ‘Ich habe immer gesagt, dass ich nicht ins Unternehmen einsteigen wollte, ich wollte mich selbstständig machen. Etwas mit Pferden beispielsweise, das war ein Kindheitstraum von mir. Wir sind wirklich einfach da nach und nach hineingezogen worden. Ich kann mich aber schon noch gut daran erinnern, dass ich irgendwann fand, dass es Zeit wurde, das altmodische Büro zu modernisieren. Auf diese Weise machten wir nach außen sichtbar, dass die neue Generation jetzt am Ruder stand. Es war nicht so, dass wir ab einem bestimmten Moment dann Teil der Geschäftsleitung wurden. Früher trug man auch keine Titel wie Geschäftsleitung oder Managementteam oder Direktionsteam, das war damals nicht üblich.’ Bert: ‘So sind wir auch nicht erzogen worden. Man erledigte einfach seine Aufgaben.’ Roos: ‘Unser Vater hat sich auch nicht irgendwann komplett zurückgezogen. Im höheren Alter hatte er größeren Abstand, aber war dennoch ein wichtiger Teil der Firma. Er wusste genau, was im Betrieb lief, und wenn nicht hörte er sich eben ein wenig um. Er war immer engagiert. Nur wenn es schönes Wetter war, kam er auch mal ein paar Tage nicht ins Geschäft. Dann ging er zum Golf oder arbeitet in seinem Garten. Wenn es schlechtes Wetter war, konnte er aber nicht schnell genug in den Betrieb zurückkehren.’

‘Was ist eurer Ansicht nach der Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens?’

Bert: ‘Unsere Kernwerte. Leidenschaft, Professionalität, Innovation und Stolz.’ Roos: ‘Man macht es zusammen, alleine erreicht man nichts. Wir haben eine bestimmte Unternehmenskultur und Mentalität der Mitarbeiter. Einfach loslegen, nicht labern, sondern arbeiten. Das braucht man auch wirklich im Tageshandel, denn der ist richtig dynamisch. Es geht immer von einem Extrem ins andere, damit muss man umgehen können. Die Kraft der Flexibilität, die hier gegeben ist, das ist auch ein Schlüssel.’ Bert: ‘Ja, an hektischen Tagen packen alle im Betrieb im buchstäblichen Sinne mit an, von den Verkäufern bis zur IT-Abteilung und der Buchhaltung. Denn die Bestellungen müssen zur Türe raus, das ist nun einmal so.’ Roos: ‘Für mich sind das auch die schönsten Tage des Jahres, die Feiertage, wenn alle mitanpacken. Dann sind wir ein einziges großes Team und dann sieht man auch, wofür man es macht.’

‘Was sind eure Lieblingsfeiertage?’

Bert: ‘Ich mag die Muttertage am meisten, da man dann alle Arten von Blumen verkauft.’ Roos: ‘Mir ist es egal, ich finde alle Feiertage schön. Denn für mich bleibt die interne Logistik immer dieselbe. Bert ist im Einkauf, er beschäftigt sich daher mehr damit, welche Sorten Blumen eingekauft werden. Mir geht es mehr um das gemeinsame ‘Feeling’, dass alle zusammen anpacken.’

‘Was ist eure Lieblingsblume oder -pflanze?’

Bert: ‘Pfingstrosen. Wenn man die in eine Vase stellt, entpuppen sie sich zu sehr großen Blumen. Roos: ‘Für mich ist es die Hortensie. Diese Blumen haben eine schöne Farbpalette und sie halten sich außerdem sehr lange. Man holt sich mit Hortensien wirklich etwas Schönes ins Haus.’
Roos: "Für mich ist es die Hortensie. Diese Blumen haben eine schöne Farbpalette, und sie halten auch sehr lange. Man holt sich wirklich etwas Schönes in sein Zuhause.

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